Arbeit und Lebensweise unserer Vorfahren.

Die Lage Bruchhausens im engen Tal der Nethe erscheint dem Fremden zunächst für landwirtschaftliche Zwecke nicht sehr günstig. Um so erstaunter mag er sein, wenn er hört, daß seit Urvätern Menschen unter vielen Mühen, trotz Kampf gegen Hochwasser und Ringen um immer neue Felder an kargen Berghängen, Landwirtschaft betrieben haben.

Die bäuerliche Arbeit, sei es auf eigenem Grund und Boden oder aus Verpflichtung gegen das Adeisgut, ernährte die Familien der Kötter, Meier, Förster und Mahlmüller. Alle Menschen lebten in enger Abhängigkeit vom Gut und hatten entsprechend ihrer Stellung die verschiedensten Aufgaben zu verrichten. Zu diesen gehörten zum Beispiel die Hand- und Spanndienste. Diese lehensbedingten Dienste waren in strenge Regeln gefaßt: so bestand ein voller Spanndienst aus drei Pferden im Gespann. Die Arbeitszeit ging von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Im Winter wurde die Arbeitszeit den Witterungsverhältnissen angepaßt.

Von dem einzelnen Meier forderte die Dienstordnung beispielsweise, vier Fuder "Schlüterholz" zu holen, zu zerkleinern und vor das Brauhaus zu bringen. Die Arbeit der Kötter bestand zum Teil in der Sorge für die Zäune, den Mühlendamm, Wege und Stege, vor allem auch für die Instandhaltung der Nethebrücke vor dem Dorfe. Neben diesen Arbeiten, für die sie von dem Gutsherrn bestimmte Zuwendungen (Brot, Butter, Mettwurst, Heringe, Eier oder Bier) bekamen, hatten sie selbstverständlich ihre Felder zu bestellen. Im Winter bot der Wald genügend Arbeit. Hier wurde Brennholz und das notwendige Bauholz für die Fachwerkhäuser geschlagen. Ein gutes Beispiel für die Fachwerkbaukunst bietet das alte "Peter Moven-Haus" aus dem Jahre 1651, das den Typ des "Neuen Hallenhauses" darstellt, der sich aus dem Nethegau, insbesondere auch aus Bruchhausen über ganz Westfalen verbreitete.

Wald und Landwirtschaft waren über Jahrhunderte Haupternährer der Bevölkerung Bruchhausens.

1660: Die Namen der Meierhöfe waren Heinrich Heidt, Hans Iden, Jost Büsen, Raban Wedemeyer, Jacob Bröseke, Dieterich Schuhmacher, Dieterich Kerls, Ernst Büsen, Henrich Wasmann.

Man mot de Ollen dreiwen, damit de Jungen strack bleiwet.

     


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